Parodontologie und Regeneration
Parodontitis ist eine der häufigsten bakteriell bedingten Infektionskrankheiten in der Bevölkerung, circa 70 % der Erwachsenen sind mehr oder weniger davon betroffen. Fortgeschrittene Parodontitis (im Volksmund "Parodontose") führt zu Knochenverlust am Kiefer und somit zu Zahnlockerungen. Dieser fortschreitende Prozess kann aufgehalten werden.
Die Therapie erfordert zuvor jedoch eine genaue Untersuchung, manchmal auch sog. mikrobiologische Tests. Ist die Erkrankung gestoppt kann der Knochen(-defekt) ganz oder teilweise wieder aufgebaut(regeneriert) werden und lockere Zähne können sich wieder festigen. Zu dieser Regeneration verwenden wir in der Praxis moderne Schmelzmatrixproteine, körpereigenen Knochen und Knochenersatzmaterialien. Wissenschaftlich belegt ist mittlerweile der Zusammenhang zwischen Parodontitis und anderen Erkrankungen, wie z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall … usw., aber auch Früh- und Fehlgeburten.
Auf die Behandlung aller Formen und Schweregrade dieser bakteriellen Erkrankung sind wir schon seit vielen Jahren spezialisiert. Sowohl die klassische chirurgische PA-Behandlung als auch schonende Therapien mit Ultraschall (VECTOR), Diodenlaser (iLASE) oder die photoaktivierte Oraldesinfektion (ASEPTIM) finden bei uns Anwendung.
Photoaktivierte Oraldesinfektion
Die Photoaktivierte Oraldesinfektion ist ein modernes, biologisches Verfahren, bei dem über 99 % der Krankheitserreger in der Zahnfleischtasche schmerzfrei und ohne Nebenwirkungen beseitigt werden. Hierbei wird ein sogenannter Vitalfarbstoff in die Zahnfleischtasche eingebracht und mit einem speziellen Licht aktiviert. Dabei setzen sich ungebundene Sauerstoffatome frei, die die Bakterien innerhalb von Sekunden schmerzfrei zerstören. Diese schonende Technik greift das umgebende gesunde Gewebe nicht an und erzeugt auch keine Verfärbungen an Zahnfleisch oder Füllungen bzw. Kronen.
Plastische Parodontalchirurgie
Unter dem Begriff der plastischen Parodontalchirurgie sind Eingriffe zur Verbesserung der Funktion und Ästhetik am Zahnfleisch zusammengefasst. Hierzu zählen auch sog. Rezessionsdeckungen bei denen freiliegende Zahnhälse wieder rekonstruiert werden können. In der eng verwandten Mukogingivalchirurgie werden störende Schleimhautbänder gekürzt oder Eingriffe zur Verbesserung des Prothesenhaltes durchgeführt.
Mikrochirurgie
Ästhetisch anspruchsvolle Bereiche bedürfen einer speziellen "mikrochirurgischen" Operationsweise. Dazu gehört beispielsweise, dass besonders feines Nahtmaterial zum dichten Verschluss des Operationsgebietes eingesetzt wird, welches eine komfortable Heilung und Reduktion der Narbenentstehung ermöglicht. Besonders kleine chirurgische Instrumente beschleunigen und verbessern die Wundheilung. Auch die Zuhilfenahme von optischen Vergrößerungshilfen, wie der Lupenbrille, ermöglichen uns minimalinvasive Operationstechniken.